Nur eine kurze Strecke vom Stadtkern entfernt, inmitten eines Wohngebietes, ist unser Kinderheim gelegen. In dem zweistöckigen Gebäudekomplex, von großzügig angelegten Spiel- und Rasenflächen umgeben, befinden sich: Vier familienähnlich strukturierte Wohngruppen in denen je 9 Kinder bzw. Jugendliche leben, die von 4 hauptamtlichen Mitarbeitern im Schicht- und Wechseldienst betreut werden (Personalschlüssel 1:1,92).
Desweiteren gibt es acht Plätze der Jugendwohngemeinschaft, welche auf zwei Standorte am Sophienweg aufgeteilt sind. Hier leben Jugendliche in der Verselbständigung. Die Gruppe wird von einem pädagogischen Team geführt, welches bei Bedarf auch Nachtbereitschaften ableistet, in der Regel aber die Jugendlichen im Tagesgeschehen begleitet. Als weiteren Schritt innerhalb der Verselbständigung können die Jugendlichen in eine eigene Wohnung (Betreutes Wohnen) ziehen, in dem die Betreuungszeiten durch die Pädagogen individuell besprochen werden.
Unser Stammhaus bietet 36 Kindern und Jugendlichen ein Zuhause. Ob kurz- oder langfristig, die Kinder und Jugendlichen leben in Einzel- oder Doppelzimmern, die von den Kindern und Jugendlichen mitgestaltet werden.
Pädagogische Betreuung, das heißt bei uns:
• Alltagspädagogik
• freizeitpädagogische Anleitung
• schulpädagogische Förderung
• heilpädagogische Förderung
• therapeutische Begleitung
Die pädagogischen Mitarbeiter/Innen gestalten den Alltag so, dass eine Atmosphäre entsteht, in der sich Kinder und Jugendliche wohlfühlen und ihren Bedürfnissen entsprechend entwickeln können.
Das tägliche pädagogische Handeln wird durch eine große Anzahl wiederkehrender Abläufe und fester Strukturen bestimmt (aufstehen, essen, Schulbesuch, Körperpflege, Erledigung übertragener Aufgaben usw.). Dies soll den Kindern und Jugendlichen zu Halt und Stabilität verhelfen und Orientierung im Alltag bieten.
Viele der zu uns kommenden Kinder und Jugendlichen haben zudem große Schwierigkeiten, ihre Freizeit zu gestalten, sowie Kontakte einzugehen und zu erhalten.
Um hier Akzente zu setzen, räumen wir der freizeitpädagogischen Anleitung einen besonderen Stellenwert ein. Neben gruppenspezifischen Aktivitäten zählen wir hierzu alle Arten von Sport, Mitgliedschaft in Vereinen, Nutzung von städtischen Angeboten (wie z.B. die Stadtbibliothek/Schwimmbad) und gruppenübergreifende freizeitpädagogische Angebote.
Die Schülerinnen und Schüler werden während der täglichen einstündigen "Lernzeit" am Nachmittag durch die Mitarbeiter des Hauses bei ihren Hausaufgaben unterstützt. Darüber hinaus werden Kinder und Jugendliche mit besonderen Lerndefiziten von einer gruppenübergreifenden Kraft in einer Kleingruppe oder auch in Einzelbetreuung gefördert. Zudem besteht die Möglichkeit externe Anbieter von schulischen Hilfen zu nutzen.
Die Betreuung von Kindern im Grenzbereich zwischen einer Lern- und geistigen Behinderung sowie die in allen Wohngruppen praktizierte integrative Betreuung geistig behinderter Kinder bedingen oft eine zusätzliche heilpädagogische Förderung Einzelner, welche in Zusammenarbeit mit externen Anbietern, sowie intern durch die PsychologIn des Hauses geleistet wird. Im Stammhaus sind entsprechende Fördermöglichkeiten vorhanden.
Unsere Bemühungen sind auf folgende Ziele ausgerichtet:
• Entlastung der Kinder und Jugendlichen und der Herkunftsfamilie, um neue Entwicklungen zu ermöglichen
• Stärkung der personalen und sozial-emotionalen Kompetenz der Kinder und Jugendlichen
• Verbesserung der Lern- und Entwicklungschancen
• Entwicklung von Problemeinsicht und Lebensperspektiven bei den Kinder und Jugendlichen
• Klärung der familiären Situation
• Rückkehr in die Herkunftsfamilie, Beheimatung oder Verselbständigung
• erfolgreiche Pflege-/Adoptionsvermittlung
• Bei jungen Menschen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung: Vorbereitung auf ein Leben in dem geschützten Rahmen eines Wohnheims mit gleichzeitigem Eingliedern in eine Werkstatt für Behinderte